Nach 4 Tagen Ankern freuten wir uns auf mal wieder etwas Zivilisation. Bis nach dem Frühstück klarte es auf und wir nahmen Kurs auf Stockholm. Die Strecke nach Stockholm zu unserer Verwunderung gemütlich befahrbar. Keinerlei rasende Motorboote, Jetskifahrer oder Segelregatten wie auf unserer letzten Fahrt vor 2 Wochen aus der Stadt. Lediglich die schwellverursachenden Fähren kreuzten munter hin und her. Einfahrt zur Schleuse, die den Mälarensee vor dem Salzwasser der Ostsee schützt. Ein Hub von 0,4 m, es lohnte nicht festzumachen, Festhalten an den Seilen in der Schleusenmauer reichte aus. Der Mälarensee ist doppelt so groß wie der Bodensee und dient der Stadt Stockholm als Trinkwasserreservoir. Ehre wem Ehre gebührt ist ja klar und deshalb unser erstes Ziel ein Blick auf Schloss Drottningholm, in dem die Königsfamilie seit 1981 residiert. Prächtig, wahrlich majesthetisch liegt es da inmitten bewaldeteter Schären, sehr pittoresk. Zahlreiche Ankerbojen für Bootstouristen mit Sicht auf das Schloss, von denen erstaunlicherweise bis auf eine alle unbelegt waren. Nun gut, wir wollten ja auch nur kurz gucken und grüßen, drehten eine Runde und nahmen Kurs auf unseren ersten Binnenhafen: Jungfrusund. Der Gästehafen bis auf 3 Schiffe leer. Glück für uns, da das für uns das noch etwas gewöhnungsbedürftige Anlegemanöver an der Heckboje entspannter macht. Schön wars mal wieder an Land zu gehen, eine kleine Radrunde zum Einkaufen zu machen, zu duschen und den Abend mit einem Sundowner auf der Fly zu verbringen
Unser Plan den Mälaren einmal locker zu umrunden. Am nächsten Morgen erste Etappe bis Mariefred, bekannt vor allem durch Schloss Gripsholm. Nach 23 sm liefen wir im Gästehafen ein, unser Liegeplatz mit freier Sicht auf das beeindruckende Schloss, toll! Da wir 2 Tage bleiben wollten, gingen wir es langsam an. Ein erster walk durchs idyllische Städtchen. Katzenkopfgepflasterte Gässchen gesäumt von kleinen, bunten, wirklich, wirklich alten Häuschen, filmkulissengeeignet. Nicht herausgeputzt, nicht überrestauriert, sondern natürlich gealtert und dabei liebevoll instand gehalten.
Am nächsten Morgen blauer Himmel Sonnenschein, Schloss Gripsholm, eine märchenhafte Kulisse. Das Schloss ist eine der 3 Burgen, die König Wasa I. im 16. Jhd bauen oder umbauen ließ. Sehr romantisch der Schlosspark, so ganz anders als die beiden anderen, nüchternen, wenngleich nicht weniger beeindruckenden Schlösser in Kalmar gegenüber von Öland und Vadstena im Vänernsee. Wirklich nicht verwunderlich, dass Kurt Tucholsky hier zum Verfassen seiner ‚Sommergeschichte‚Schloss Gripsholm‘ inspiriert wurde.
Das Wetter wechselte mal von superschön zu windig schön und wolkig mit Schauer Kein Problem! Aus den geplanten zwei Tagen wurden vier, Ein Besuch an Tucholskys Grab, zwei schöne Radtouren und ansonsten Genießen des kleinen Städtchens, des Premiumliegeplatzes und überhaupt der gesamten Atmosphäre.

Wieder in Stockholm

Einige der Dampfer, die so wilde Wellen machen

Kein Felsen zu steil, um nicht doch eine Treppe zu bauen

Und nach der Schleuse im Mälaren

Schloss Drottningholm

Im Hafen Jungfrusund

Blick auf die Insel in Jungfrusund

der Track

Am nächsten Tag weiter

verfolgt von Wolken und Regen

Schloss Gripsholm

der Track

Mariefred

Uralte Holzhäuser

Grab von Kurt Tucholski

Schloss Gripsholm am frühen Morgen…

…und in der Nacht

Wunderschöner Schlossgarten

Uraltes Pflaster

Und endlich blühen die Malven