Nach einer stürmischen Nacht, warteten wir bis gegen Mittag, dass sich auch die Welle etwas glätten würde. Schon bei der Hafenausfahrt merkten wir, soviel in Sachen Glättung hatte sich noch nicht getan. Saftige Welle vor allem von hinten, schaukelte uns kräftig durch, Andreas hatte mit Aussteuern zu tun. 1,5 Stunden bis zur Spitze, dann gings mit dem Richtungswechsel nach Westen und die Wellen wurden kleiner und deutlich angenehmer.
Nach 54sm Fahrt erreichten wir den Hafen von Skåre westlich von Trelleborg unser Absprung morgen, um den Öresund nach Dänemark rüber zu machen.
Pyjamastart zu Sonnenaufgang, leichte Welle von hinten, nicht ganz so glatt wie wir es uns vorgestellt hatten, aber nach 44sm und 6 Stunden Fahrt liefen wir entspannt im Hafen von Stege auf der Insel Møn ein. Unser anvisierter Liegeplatz war frei …der Vorteil, wenn man so früh unterwegs ist. Frühstück an Bord und ein erster Rundgang durchs Städtchen. Es sollte unser letzter sein, denn das bevorstehende Wochenende stand im Zeichen eines großen Politikfestes für die Bevölkerung. Überall Informationszelte, Bierbänke ein große Bühne…..not our cup of tea. Unglücklicherweise verlockte auch das Wetter nicht zu alternativen Freizeitaktivitäten: Starkwind vom Feinsten. Highlight des Tages: nach monatelangem oft vergeblichem Suchen nach gutem Vollkornbrot in Schweden, hier eine reichhaltige Vollkornbrotauswahl!
Eigentlich hatten wir geplant ein paar Tage zu bleiben und die Insel per Rad zu erkunden, jetzt musste ein Alternativplan her. Recherchen zum öffentlichen Verkehrsmittelnetz zeigte uns die (kostenlose) Möglichkeit per Bus zu ‚Møns Klint‘, den berühmten weißen Kreidefelsen, zu gelangen. Guter Plan!
Die Fahrt am nächsten Tag ging quer über die Insel, die Landschaft sehr ähnlich der auf Rügen. Am Møn Geocenter, oberhalb der Felsen, merkte man deutlich, dass in den nördlichen Bundesländern Deutschlands noch Ferien waren. Auf der Treppe mit 587 Stufen hinunter zum Wasser (und nachher wieder hinauf) war dann deutlich weniger los. Allein der Weg hinunter über die sich nach unten windende Holztreppe schon ein Erlebnis. Unten am Fuße der Felsen schaut man ehrfürchtig zu den bizarren Spitzen, die in den blauen Himmel ragen hinauf und fühlt sich ziemlich klein. Auch wenn man die Kreidefelsen von Rügen kennt, Einigkeit darüber: der Ausflug hat sich gelohnt! Am nächsten Tag gingen wir unserem Hobby Hafengucken nach, nahmen den Bus, diesmal nach ‚Klintholm Havn‘. Der Ort besteht hauptsächlich aus dem großen Yachthafen und Ferienhäusern. Segler wie auf der Perlenkette liefen ein, erleichtert die Fahrt mit Starkwind hinter sich zu haben. Zwei Stündchen schlenderten wir auf den Stegen und am Kai entlang und waren froh, dass wir nicht draußen auf dem Wasser unterwegs waren.
Am nächsten Morgen hatte der Wind erwartungsgemäß nachgelassen, sodass auch wir los konnten. Durchs Smålandsfarvandet gings nach Vordingborg. Zu unserer großen Verwunderung war der Hafen ziemlich voll. Bei unserem Besuch vor 3 Jahren waren wir fast die einzigen Gäste. Späte Ferien in Norddeutschland. Da wir wieder sehr früh ankamen, bekamen wir trotzdem unseren ‚Stammplatz‘ längsseits am Kopfsteg und konnten aus erster Reihe zusehen wie sich der Hafen weiter und weiter füllte. Vordingborg selbst zeigte sich bei herrlichem Sonnenwetter ein weiteres Mal von seiner besten Seite. Ein nettes kleines Städtchen, mit einer schönen, alten Stadtmauer, einer weitläufigen Parkanlage und einer kleinen Auswahl an Geschäften.
Die derzeitige Wetterlage machte es nicht leicht zu planen. Ein Tag Vordingborg war gesetzt und am Morgen des zweiten Tages das Motto: auf Verdacht die Leinen los und mal schauen wie weit wir kommen würden. Unser Wunschziel Kragenæs auf Lolland. Und es klappte prima in sogar recht ruhigem Fahrwasser. Wenn schon in Kragenæs dann auch ein Besuch der Dodekalitten, jener monumentalen Steinskulpturen, von denen ich schon 2022 berichtet habe. Die Stimmung am höchsten Punkt Lollands im Kreise der 11 Skulpturen, mit Blick auf das Wasser, die sphärischen Klänge so meditativ und mysthisch … ein Erlebnis.
Nach einer etwas ruckeligen Nacht wegen Wellen im Hafen früher Aufbruch. Wind und Welle legten nahe besser einen kleinen Umweg über die Spitze Langelands zu nehmen. Die Gegenströmung mit zusätzlich Welle von vorn im Großen Belt hätten die Fahrt wesentlich ungemütlicher gemacht. So kamen wir nach zwar etwas längerer, aber entspannterer Fahrt in Rudkøbing an. Ein großer Hafen, wir kannten ihn noch nicht. Ein wirklich hübsches Städtchen mit… aber nein… ich fange nicht mehr an von den kleinen malerischen Häuschen in den kopfsteingepflasterten Gassen und den blühenden Malven zu schreiben.
Ja, und am nächsten Morgen unser letzter Schlag Rudkøbing-Kappeln. Ein Katzensprung, bestens getimed vor erneutem Wetterumschwung. Brückenöffnung um 12:40 und Ankunft im Heimathafen 13:00. Bootsfreund Rheinhard empfing uns mit Fanfare, zum Anlegen standen 3 Mann bereit … schön wieder zuhaus zu sein.

Allein im Hafen von Skåre

Frühstart am nächsten Morgen

Stege Hafen

Møns Klint: Treppe hinunter zum Strand

Tolle Aussichten

Beeindruckende, hohe Kreidefelsen

Und Blick zurück

Alte Mauer in Vordingborg

Blick zurück auf Vordingborg Hafen

Im Hafen von Kragenæs

Bei den Dodekalitten

In Rudkøbing

Frühstart 6:30

der Weg nach Kappeln

An der Klappbrücke

Der Sommer 2025

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr