… und heute sollte es noch heißer werden. 34 Grad … und das hier im Norden. Da hift nur Wasser und Fahrtwind. Unser Ziel heute der nördlichste Zipfel des Vättern sees: Askersund. Auf dem Weg dorthin wollten wir ein bisschen durch das nördliche Schärengebiet schippern und uns für den Tag ein hübsches Ankerplätzchen zum Baden suchen. Wir tauchten ein in die 150 Schären umfassen nördliche Schärenwelt des Sees, und was soll ich sagen: so, so wunderschön! Klares grünes Wasser, kleine Buchten, größere Buchten und überall Böötchen, die einen Platz an einem Inselfelsen gefunden hatten, oder auch kreuz und quer übers Wasser flitzten. Auch wir fanden ‚unsere‘ Bucht, Anker runter und ins Wasser… Sommer in Schweden. Gegen späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Askersund. Im Hafen nur kleine Boote, alle aus Schweden, hier hoch ‚verirren‘ sich recht wenig Gäste wie uns ein einheimischer Bootsfahrer verriet. Es war immer noch brüllend heiß, was bedeutete, dass wir zu nichts außer einem Eisessen im Stande waren.
Eigentlich sollte es nachts gewittern und die Temperatur auf 22 Grad runterrauschen, aber Fehlanzeige! Die Nacht war entsprechend ätzend, heiß, heiß, heiß … kaum Abkühlung. Erst am frühen Morgen wehte ein etwas kühleres Lüftchen durchs Schiff, alle verfügbaren Fenster und Türen waren sperrangelweit geöffnet. Das Regengebiet zog wohl konsequent um uns herum, kein Tropfen hier, aber immerhin war es kühler. Wir zogen los um das Städtchen zu erkunden. Askersund ist ein hübscher, beschaulicher Ort mit einem großen kopfsteingepflasterte Marktplatz, auf dem im 16. Jdh. reger Handel betrieben wurde. Am Hafenpier gegenüber zeugt auch noch der Handverksboden, ein altes Lagerhaus, von der Bedeutung der Stadt damals als Handelsplatz. Wir bummelten durch die Holzhausgassen der winkeligen Altstadt, überall kleine Cafés und hübsche Läden. Wir waren uns einig: der lange Weg hier hinauf hat sich wirklich gelohnt. Einziger Wermutstropfen: die Hafenfront ist sehr lärmig, was nach den ruhigen Buchten besonders auffiel. Die Schweden genießen den Sommer wann und wo auch immer es geht unter freiem Himmel. Grillen ist neben Picknick und Bootfahren schwedische DNA. Das ganze in der Regel im großen Familien- oder Freundeskreis. Eine weitere Passion scheinen Oldsmobile mit lärmenden Motoren zu sein, die mit heruntergekurbelten Fenstern und Musik der ohrenbetäubenden Art -vor allem der wummernden Bässe incl. blinkender Lightshow im Wageninneren- durch die Gegend cruisen. Ok, auch das: Sommer in Schweden … was ich noch verinnerlichen muss 🙄.
wir verlassen unsere Ankerbucht
und fahren auf öligem Wasser gen Norden
und erreichen den Anfang der Schären am Nordende des Sees
und gehen vor Anker
schöner Ausblick
leider sehr heiss
es wird mit Booten herumgedüst
selbst die Kühe gehen baden
vorbei an einem Sommerschloss
erreichen wir Askersund
mit wieder schönen Holzhäusern

Kirche
und einer Schokoladenmanufaktur, bei der wir eingekauft haben
das schönste Cafe mit Bed & Breakfast