Heiß sollte es werden, sehr heiß! Grund genug frühzeitig abzulegen und die Kühle des Morgens zu nutzen. Eine herrliche Fahrt in der morgendlichen Ruhe über den spiegelglatten See, kaum ein weiteres Boot in Sicht. Unser Ziel heute Medivi Brunn, das eine vielversprechende lauschige Ankerbucht mit Steg versprach. Am Steg war gut Platz, allerdings mussten wir den Heckanker auswerfen (Premiere!) und der Steg wurde von Jung und Alt als Sonnen- Bade- und Vergnügungssteg benutzt. Egal, wir mussten an Land um zu Skandinaviens ältestem Heilbad zu gelangen. Wir legten an, frühstückten noch kurz und bevor es allzu heiß wurde sattelten wir die Räder und bahnten uns unseren Weg durch die Sonnenbadenden über den Steg. Eine kurze Fahrt durch duftenden, kühlen Wald und wir erreichten das historische Dörfchen, das inmitten eines weitläufigen Parks liegt. Der Kurort wurde 1678 gegründet und war lange Treffpunkt der Adligen und Reichen, die sich mit Schlammpackungen, Bädern und dem heilkräftigen Quellwasser behandeln ließen. Das Dorf mit seinen vielen Gebäuden aus dem 18. und 19.Jhd. und der Infrastruktur ist noch sehr gut erhalten. Das Quellwasser, dem man heilenden und verjüngende Kräfte nachsagt, sprudelt immernoch und der Brunnen ist noch nie ausgetrocknet. Klar, dass wir ein Schlückchen nahmen. Das Gesundheitszentrum wurde 1982 geschlossen. Wir schlenderten unter uralten Bäumen von Gebäude zu Gebäude der sehr idyllischen und gepflegten Anlage. Die herrschaftlichen Villen liegen entlang des Promenadenwegs, auf der anderen Seite die niedrigen Häuser der Bediensteten und dahinter die Hütten der Bauern. Eine Pause unter schattenspendenden, alten Linden im Schweizer Café, das wie auch ein Handverksladen noch betrieben wird, gegenüber der Musikpavillion, in dem im Sommer jeden Nachmittag musiziert wird …. man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt. Medivi Brunn ist ein äußerst beliebter Touristenort, man kann sich dort in den kleinen historischen Holzhäuschen sogar einmieten. Davon merkten wir allerdings nichts. Vielleicht war es der Hitze geschuldet, dass wir fast alleine auf dem Gelände umherstreiften. Mal ein positiver Aspekt der Hitze. Aber auch uns wurde es trotz Schatten zu heiß. Zurück am Stag beschlossen wir anzulegen und ein bisschen weiter draußen zu ankern. Eine sehr gute Entscheidung! Wir schwoiten am Anker immer in Richtung leichte Brise, hörten den Kinderlärm nur von ganz fern, hüpften ins klare, grüne Wasser (20 Grad) und genossen den Tag auf der Troll.
morgendlicher Abschied von Vadstena
in der Bucht
am Steg (Badegäste rechts ausgeblendet)
Medevi Eingang
am Brunnen
im Park
Kirche
Glockenturm
schöne Fleckchen am Wasser
wieder am Badesteg
Blick vom Ankerplatz