Wenn man zwischen Dänemarks Inseln umherschippert sollte man nie weiter als einen Tag im Voraus planen. Wer weiß, wie es am nächsten Tag um Lust, Wind und Welle bestellt ist. Unseren Ursprungsplan ab ‚Lohals‘ auf ‚Langeland‘ nach Osten die Insel ‚Seeland’ anzusteuern um die ‚Smålandgewässer‘ zu erkunden, warfen wir über Bord. Die Wetterprognose erlaubt es, unsere Ursprungsidee Fynen zu umrunden doch noch umzusetzen. Widrige Wetterverhältnis zu Beginn des Törns hatten den Plan fürs erste torpediert. Jetzt dann also von der anderen Seite. Die Insel nun an der Ostseite durch den ‚Großen Belt’ gen Norden zu umrunden ist eher ungewöhnlich, weil man in der Regel gegen Strömung und Wind fahren muss. Genau davor schützt uns gerade ein Hoch. Also die Gelegenheit beim Schopfe gepackt. Wieder öliges Wasser, kein Lüftchen, ein bisschen Sonne. Im Morgendunst tauchte nach einer Stunde Fahrt die imposante ‚Große Belt Brücke‘, die West-und Ostdänemark verbindet, auf. Ein weltweit anerkanntes Meisterwerk: 18 km lang, die Pylonen ab Grund fast so hoch wie der Eifelturm, eine Autobahn und parallel eine separate Eisenbahnbrücke. Wer nicht motorisiert ist, muss den Zug nehmen. Nördlich der Brücke beginnt der ‚Große Belt‘, der sich heute äußerst friedlich zeigte. Nach knapp 4 Stunden liefen wir im großen Hafen Kerteminde‘ (700 Plätze)ein. Schnell festgemacht, denn wir wollten noch das Areal des ‚Johannes Larsen Museums‘ anschauen. Larsen war Mitbegründer der Künstlergruppe ‚Fünen Maler‘ und hat um sein Wohnhaus eine kleine Künstlerkolonie gegründet. Viele Künstler kamen zum Malen zu diesem idyllischen, inspirierenden Fleckchen. Nahe am Hafen gelegen, mit Blick aufs Wasser, in einem wunderschönen, weitläufigen Garten mit kleinen Nischen, Bäumen aus aller Welt und Hühnern, Enten und Gänsen, die frei herumlaufen. Das Wohnhaus und eine Museum auf dem Gelände zeigen das künstlerische Vermächtnis von ‚Larsen’ und wie man damals hier lebte und arbeitete. Wir schlenderten übers Gelände, fanden immer wieder überraschende Aussichten und konnten gut nachvollziehen, welchen Reiz dieser Ort ausübte. Für das Museum war es schon zu spät. Wie drehten noch eine Runde durchs Städtchen. Kleine bunte Häuschen säumen die Einkaufsstraße … einfach immer wieder hübsch! In einem Käseladen erhielten wir eine 1A Beratung über ‚Fyn Ost’ (Fynischer Käse) und wir probierten uns durchs Sortiment der ‚Fynischen‘ Käsespezialitäten. Sehr lecker und reichlich eingekauft. Gleich zum Abendessen tischten wir frisches ‚Rugbrøt‘ mit ‚Fyn Ost‘ und dazu einen Salat auf. Das ganze oben auf der Fly, blauer Himmel am Abend und eine Dienstags(!)regatta vor der Mole … uns geht es wirklich gut!

Abschied vom verträumten Lohals

Öliges Wasser, kein Wind

Im Dunst: die grosse Belt-Brücke

Der niedrigere Teil, unter dem wir durchfahren

Die rechte Seite mit der grossen Brücke

Gleich sind wir da

Eigentlich zwei Brücken…

Und schon da – unser Track

Imbiss auf der Fly

Sandstrand neben dem Hafen

Museumsbilderzusammenstellung


Kleine Häuser gibts hier auch

Alter Hafen

Amanda
Lecker Brot und Käse in der Abendsonne am Oberdeck

Mit Blick auf die Dienstagsregatta