Die Wetterprognose stimmte: der Morgen zeigte sich grau. Nach dem Frühstück tauten wir den Kühlschrank ab, Andreas grundreinigte Gummidichtungen und reparierte die wackelige Eisfachabdeckung. Muss wohl ein neuer her. Mittags immer noch kein blauer Himmel und keine Sonne in Sicht. Gut, dass ich gestern bei unserem ersten Rundgang schon so einige Fotos gemacht hatte, denn so ein Städtchen wirkt im Sonnenschein natürlich sehr viel begeisterungswürdiger. Und begeistert waren wir in höchstem Maße. Nach allem was wir bisher gesehen hatten, hatten wir nicht damit gerechnet, dass es noch eine Steigerung geben könne. Aber weit gefehlt! ‚Faarborg‘ zählt zu den ältesten und schönsten Hafenstädtchen Dänemarks und ist das ‚Tor zum südfynischen Inselmeer’. Es ist der ‚Inbegriff der fynischen Stockrosenidylle’ und ist mit seinen kopfsteingepflasterten Gässchen, den gepflegten, gelben Kaufmannshöfen, zu denen immer mehrere Gebäude gehören, und den bunten kleinen Katen ganz zauberhaft. Heute bei dem grauen, stürmischen Wetter mochten wir nicht groß bummeln, wir mussten ein paar Besorgungen machen. Endlich habe ich meine lang gesuchte dänische Wolldecke fürs Schiff gefunden, der Herbst kann kommen. Zurück am Schiff trauten wir unseren Augen nicht: die ‚Troll’ war mit dem Wasserstand im Hafen gesunken. Mittags reichte ein kleiner Schritt nach oben auf den Steg, abends mussten wir schon auf die Reling steigen um an Land zu kommen. Der Wind treibt das Wasser aus dem Fjord hinaus, so kommt es zu so starken Höhenunterschieden, dass man an die Tiede denkt. Am Hafen direkt gibt es ‚Faaborg Røgeri Café’,eine urige Fischkneipe mit allem rund um Forelle, Lachs & co. ,wunderbar frisch geräuchert. Das Abendessen war gesichert. Als kleinen Verdauungswalk vertraten wir uns die Beine im Hafengelände. Es hatte aufgeklart, die Abendsonne kam raus und das Licht … ich verkneif es mir.. Das Hafengelände war die Erkundung wert. Alte Großsegler machen in ‚Fåborg‘ für ein paar Tage fest, die Fähren von und zu den vielen Inseln düsen rein und spucken die Inselhopper aus, Reet wir geladen um auf eine der Inseln transportiert zu werden, das wöchentliche Oldtimertreffen am Hafenbecken ist rege besucht und last but not least fand trotz Oberstarkwind eine Mittwochsregatta (wohl eine Tradition, dass es überall mittwochs ist) vor dem Hafen statt. Fast bis zum Sonnenuntergang schlenderten wir kreuz und quer und freuten uns über das bunte Treiben. Um acht waren wir auf ein Weinchen bei unsern Nachbarn auf der ‚Asgard‘ eingeladen. Ein sehr, sehr schöner Abend!
Viele Bilder von Fåborg:










Sortiment der Fischbude am Hafen

Abendspaziergang am Ufer

Schwimmendes Kinderplanschbecken

Badehäuschen am Strand

Mittwochsregatta

Schöner Abend

Oldtimertreffen immer Mittwochs

Kühlschrank abtauen und Dichtungen trocknen

Leckerer Fisch

Luftdruck fällt stark

Hier die Wasserstandskurve in Fåborg: über 1 Meter Differenz