Wochenstart mit 33 Grad und es geht so weiter …. Anne sprang schon morgens ins Wasser und schwamm eine Runde – Andreas bleibt dieses Vergnügen wegen einer üblen Schürfwunde am Bein leider versagt. Mit der Hoffnung auf eine gemütliche, schattige Radeltour unterm grünen Blätterdach planten wir einen Ausflug in den Sachsenwald östlich von HH nahe Reinbek. Im Jahre 1871 erhielt der Reichskanzler Bismarck das 70 Quadratkilometer große Waldgebiet als Dank von Kaiser Wilhelm I geschenkt. Es durfte nie besiedelt werden und ist heute noch im Besitz der Nachfahren Bismarcks. Geplant getan, das Auto ermöglichte uns dank Klimaanlage eine kühle Fahrt. Bevor es richtig losging, stärkten wir uns in der Fürst Bismarck Mühle am Mühlenteich mit einem Eiskaffee. Den Wald durchzieht ein undurchschaubares Netz an Wanderwegen, Radfahrer werden allerdings etwas stiefmütterlich behandelt. Demzufolge waren die Wege zwar lauschig und wunderbar naturnah erhalten, aber derart mit dem Wurzelgeflecht der großen Bäume durchzogen, dass gefahrloses Radeln abgehakt werden konnte. Uns blieb nichts anderes übrig als die Räder zu schieben und zu ‚wandern‘ (wie ja auch vorgesehen auf Wanderwegen) Wir erreichten bald die ‚Bille’, das uns schon so bekannte Flüsschen, das auf ihrem Weg von Bergedorf zur Elbe den Sachsenwald durchfließt. Wunderschön lauschig! Bald allerdings spürten wir, dass es mit der Kühle unterm Blätterdach nicht sehr weit her war, es war eher dämpfig. Nicht unser Klima! Wir beschlossen unser Projekt Sachsenwald abzukürzen. Froh wieder im kühlen Auto zu sitzen, machten wir auf dem Rückweg noch ein bisschen sightseeing in Aumühle und Reinbek …. beeindruckende Wohnhäuser mal nicht in Klinkeroptik sondern von Reetdach über schneeweiße Villen bis hin zum Bauhausstil. Alles querbeet. Ab Bergedorf bemerkten wir einen krassen Temperaturabfall … 23 Grad…Jubel! Schnell war uns klar : es musste punktuell ziemlich gewittert haben. Die Freude wurde leicht beeinträchtigt durch den Gedanken daran, dass wir unser Schiff offen, also nicht regen-und windsicher zurückgelassen hatten – etwas was Andreas sonst tatsächlich NIE macht. Tja….schon vom Parkplatz am Hafen aus sahen wir, dass die Sonnenschutzplane nicht mehr dort hing wo sie hingehörte und dass noch so einiges mehr rumflatterte. Netterweise hatte ein Nachbar wenigstens unsere Türen zugemacht, sodass es lediglich galt das Durcheinander auf Deck zu sortieren und zum Trocknen in die inzwischen wieder unschuldig scheinende Sonne -ächzzz-  zu hängen. Es war wohl urplötzlich ein halbstündiger Starkregenschauer niedergegangen, der mit seinen üblen Windboen alles was nicht niet-und nagelfest war herumgewirbelt hatte. Mit der Temperatur war wieder alles beim alten und inzwischen hatten wir Hunger. Heute war wieder unser Lieblingsitaliener Andronaco dran : Vitello tonnato und Antipasti als Vorspeise mit je einem Gläschen Rosé und Rotwein – Anne reichte das fast schon- und dann gabs aber doch noch eine Cabonara für uns zwei zusammen. Zum Nachtisch noch ein Tiramisu ….hach was will man mehr!


Nach dem Mühlenteich


Der Mühlenteich


Die Bille im Sachsenwald


4 km über Wurzeln im Sachsenwald