Nebel? Dunst? Das war die Frage, die uns heute Morgen beschäftigte. Im Hafen war noch alles sichtbar, aber über der Kaimauer war keine Ostsee mehr zu sehen. Ich versicherte mich erstmal ob wir auch ein Nebelhorn hätten…Augenverdrehen des Kapitäns …. eh klar, was für eine Frage. Na dann konnte es ja losgehen ins undefinierbare Grau. Kein Lüftchen, kein Kräusel auf der Wasseroberfläche, Ölige See: kurz: tote Hose. Immer wieder tauchten schemenhaft ein Segler oder ein paar Fischerfähnchen auf und wurden vom Nebel/Dunst auch gleich wieder verschluckt. Gut, dass es GPS gibt ! 1,5 Stunden mit Autopilot geradeaus, die Sicht wurde langsam besser. In der Einfahrt zum ‚Lillebælt‘ (Kleiner Belt) kam die ‚Neue kleine Belt Brücke‘ in Sicht. Hier schloss sich heute,25 Tage später, unser Kreis rund ‚Fynen‘. Was hatten wir für ein Glück gehabt mit dem Wetter: Sonne, wenig Wind und kaum Welle in einem sonst recht heiklen Gebiet. Unser Ziel heute: ‚Kolding‘ in Ostjütland. Wir schipperten unter den beiden Brücken Von Middelfahrt durch, sahen Delfine, und verfolgten unsere Landspuren von vor drei Wochen von Seeseite aus. ‚Kolding‘ liegt am Ende des gleichnamigen Fjords, eine Fjordfahrt der anderen Art mit faszinierenden Lichtspielen im immer wieder verschleiernden Nebel/Dunst. Überraschung als wir nach der letzten Schleife Hochhäuser sahen, dachten wir doch Kolding sei eine kleines, kuscheliges Städtchen. Im Hafen passte die erste Box nicht ganz, zu knapp. Ein übers Wochenende abfahrender Platzeigner winkte uns in seinen reichlich bemessene Platz mit Premiumsicht auf den Fjord. Sehr nett! Schnell ein Lachsbrot gegen Unterzuckerung, dann sattelten wir die Räder und radelten in die Großstadt. Überraschung die zweite: was für eine tolle, trubelige, lebendige Stadt. Designhochschule, beeindruckende Architektur auf dem Unicampus und fantasievolle Bürobauten im Unternehmenspark. Wie öde wirkt da Friedrichshafens Kompetenzpark mit seinen fantasielosen weißen Büroquadern. Die Stadt ist überschaubar, aber größer als wir es gewohnt sind. Vor allem die mehrstöckigen Häuser fallen uns auf. Sonst überall lauschige Cafés und viel Leben. Seit heute ist in Dänemark Corona offiziell vorbei. Keine Beschränkungen, keine Masken, keine Gesellschaftskrankheit mehr. 85% der Dänen ab 12 sind voll geimpft…man kann sich entspannen und das tun hier alle ausgiebig. Es war ziemlich warm. Wir bummelten trotz Nieselregen rum, das tat der Laune keinen Abbruch und die Menschen saßen munter plaudernd und das Ende der Pandemie feiernd unter großen Sonnenschirmen draußen. Kein Problem in Dänemark! Wir sind gespannt, was wir in der Stadt morgen noch entdecken werden.

Abschied Bogense

Ungewohnter Ausblick auf die Ostsee

Alles verschwimmt…

Wieder öliges Wasser, kein Wind!

Einfahrt in den kleinen Belt

Brücke in Sicht

…und Delphine


Eisenbahnbrücke nach Middelfart

Hotel am Koldingfjord

Nette Bäumchen auf den Tonnen – also Pricken

Kolding in Sicht

Der Track

Allee Richtung Schloss

Schloss

Rathaus und „deutsches“ Haus

Die ältesten Häuser sind immer rot

Universität

Tolle Gebäude

Blick vom Oberdeck auf den Fjord