‚Ab ins Grüne‘ hieß es heute Morgen nach dem gestrigen Tag Bootsarbeit (Andreas) und Stadtmarathon (Anne). Wir hatten uns eine Radtour durch Wilhelmsburg, einem uns noch unbekannten Stadtteil ausgesucht. Wilhelmsburg ist die größte bewohnte Flussinsel Europas. Wir starteten wieder entlang des Deichs über die Elbinsel Kaltehofe. Es war gerade Ebbe und wir staunten, wie viel Schlickboden da auftaucht, wo bei Flut normalerweise Schiffe fahren. Wir fanden sogar einen Fahrradweg über die Elbbrücken. Zugegeben: er war sehr schmal, mit Fussgängern und Gegenverkehr andererer Radfahrer, und der Verkehr rauschte um uns rum, aber wir sind schließlich in einer Millionenmetropole. An der S-Bahn-Station Veddel erreichten wir dann die Nordspitze von Wilhelmsburg. Jetzt ging es etwas entspannter weiter. Als erstes suchten wir den ‚Wilhelmsburger Eisdealer’, fuhren ein bisschen im Kreis, aber dann: Lakritzeis, Salzkaramell- und Biereis mit 3 % Alkohol. Die Suche hatte sich gelohnt! Nach Eis und Kaffee fuhren wir in den ‚Wilhelmsburger Inselpark‘, der 2014 unter dem Motto ‚In 80 Gärten um die Welt‚ die internationale Gartenschau präsentierte. Heute ist das Gelände ein großer Volkspark. Was für eine Blumenpracht überall, unzählige Sportmöglichkeiten und alternativer Wohnungsbau nach neuen Konzepten. Weiter ging unsere Rundfahrt zur alten Wilhelmsburger Mitte am Ernst-August-Kanal. Hübsche alte Häuschen säumen die Uferstraße, so ganz anders als an vielen Straßen, die wir entlang fuhren, in denen schlichte Klinkerzweckbauten im besseren Fall, bzw. fantasielose Betonwohnblöcke im schlechteren Fall standen. Sogar eine alte Windmühle von 1582 steht dort noch. In Nichtcoronazeiten wird dort im (für die Internationale Bauausstellung 2013 errichteten Backhaus) das ‚Wilhelmsburger Mühlenbrot‘ gebacken. Weiter gings entlang der Wilhelmsburger Dove Elbe zum ‚Motor Yachtclub‘, den wir uns anschauten, weil wir ihn, bevor wir uns für Moorfleet entschieden, als Liegemöglichkeit in Erwägung gezogen hatten. Sehr nette Liegeplätze, netter Hafenmeister, aber leider knapp zwei Kilometer bis zum nächsten Anschluss mit Öffis. Damit war unsere Runde dann fast komplett und wir überlegten, wo und was wir essen sollten, als wir an einem idyllischen Biergarten vorbeifuhren. Gebremst, gewendet und eingkehrt. Eine gute Idee! Nach Flammkuchen, Pommes und Frikadelle gings mit Rückenwind zurück. Wilhelmsburg entwickelt sich gerade von einem sozialen Brennpunkt mit sehr viel Industrie zu einem Viertel, das immer mehr Lebensqualität zu bieten hat. Eine spannende Entwicklung!


Morgens beginnt der Tag mit Gans vor der Tür…


…und quasi Frühstück auf dem Bauernhof


Ebbe am Mittag…

…und Flut am Abend


Erster Blick auf den Ernst-August-Kanal


Endlich beim „Eis-Dealer“ mit exotischen Eiskreationen


„Water houses“ auf dem IGA-Gelände


Schicker Verwaltungsbau


Die Mühle ohne Brot


Ältestes Haus in der Gegend


Gemütlicher Biergarten am Kanal…


…mit tollem Blick auf den Kanal


Demo bei unserem Hafen: es gibt einen Plan, die Dove-Elbe, die bis Bergedorf schiffbar ist, wieder in ein Tidengewässer umzubauen (wegen der Elbvertiefung brauchen sie mehr Wasser im Abfluss) – das Schiff mit den Abgeordneten, die sich diesen schönen Fluss vor Ort anschauten, wurde von zig Booten mit viel hupen begleitet. Am Samstag gibt es noch die Grossdemo mit vielen Schiffen auf der Elbe in der City


Unser Weg durch Wilhelmsburg