…und dann landeten wir im Paradies. Hjo ein kleines, fast mediterran anmutendes Städtchen, in dem viele Schweden augenscheinlich Badeurlaub machen, hat drei Eisdielen und die beste direkt an unserem Liegeplatz. Ein freundlicher Hafenmeister wies uns einen Platz mit schönem Ausblick zu, und wir erfuhren, dass man in den Häfen des Vättern in der Hochsaison am besten reserviert. Wir hatten Glück, dass ein Plätzchen frei war. Boot vertäut und straight zu ‚Moster Elins Glasspradiset‘. Eine beeindruckende Menschenmenge wuselte vor dem Pavillion, aber Organisation ist alles. Man zieht eine Nummer, und während man sich an der gigantischen Tafel seine Eissorte, oder einen Eisbecher aussucht hat man die vier Eisausgabestellen im Blick an denen die Nummern aufblinken, die an der Reihe sind. Nr. 523 wurde gerade angezeigt und wir hatten genügend Zeit mit Nr. 548 unsere Komposition zusammenzustellen und noch einen kleinen walk zum Fischhändler und durch den Hafen zu machen. Das nenn ich mal ein effektives System ohne Hektik und Anspannung. Urlaub vom Feinsten. Und was soll ich sagen – wie nicht anders erwartet- das Eis spitzenklasse ! Nachdem das mal geklärt war machten wir einen Rundgang durchs Städtchen. Hjo (gesprochen ‚Ju‘) ist eine von Schwedens drei Holzstädten. Ein Großteil der Häuser sind Holzhäuser, was einen ganz eigenen Charme hat. Auch wenn die Farben variiren, nicht immer sind die Häuser falunrot, sondern unterschiedlich pastellfarben gestrichen, stellt man sich Schweden eigentlich grundsätzlich so vor. Der Dreh- und Angelpunkt des Städtchens aber ist tatsächlich der Hafen. Wir genossen das quirlige Treiben von der Fly aus. Die Wettervorhersage prognostizierte Starkwind und Regenschauer. Wir werden wohl noch zwei Tage bleiben.

Am nächsten Morgen war noch nichts von schlechtem Wetter zu sehen. Sonne, Wölkchen leichter Wind. Also nach dem Frühstück die Räder gesattelt und einen der vorbildlich ausgeschilderten Radwege ausgewählt. Eine wunderschöne Strecke durch ein Naturschutzgebiet entlang eines kleinen Flüsschens bis zu einem See. Der Wind frischte auf, und nach einer kleinen Pause traten wir den Rückweg an. Nachmittags kamen sie die von Windboen getriebenen Paltzregenschauer. Auch mal gemütlich .

Am 3.Tag stand ein Überlandausflug nach ‚Falköping‘ an. Falköping liegt 50 km landeinwärts und schon die Strecke, die der Bus nimmt ist die Fahrt wert. Von weitem sieht man die Tafelberge, 15 an der Zahl, die es nur hier gibt. Im Winter wird hier Ski gefahren. Der Bus nimmt eine Steigung und fährt entlang eines Höhenzugs, sodass wir immer wieder herrliche Sicht in die weite Landschaft haben. Viele Getreidefelder, viel Wald und Landwirtschaft mit großen Höfen. Falköping ist eine kleine, recht unscheinbare Stadt, aber sie hat eine (für uns) ganz besondere Attraktion! Keine Eisdiele, keine Lakritzfabrik, sondern die Osteria ‚Falbygdens Ost’. Ein Käsesupermarkt, der die Produkte der eigenen Molkerei und Käserei direkt an den Verbraucher verkauft. Ein Käseeldorado mit einer 25 m langen Theke, in der insgesamt an die 150 Sorten zur Wahl stehen. Neben den eigenen Produkten werden auch die anderer Käsereien der Region und der ganzen Welt angeboten. Vieles kann verkostet werden. Da wir erstens große Käsefreunde sind und uns zweitens die Käseauswahl in Schwedens Supermärkten bislang sehr enttäuscht war, – langweilig, alles Richtung Gouda oder Butterkäse- wollten wir uns mal fachkundig machen. Wir probierten uns durchs Sortiment und siehe da: spannende, sehr schmackhafte Käsesorten made in Schweden, es gibt sie. Mit vollem Rucksack gings – dieses Mal per Bahn und Zug- zurück. Ein sehr schöner Ausflug mal der anderen Art.
…im Eisparadies
Eisdiele 2 im Park
Holzhäuser
Kirche mit Oldtimer
Durchgang zum Restaurant mit Seeblick


Badehäuschen am Strand
unser Blick aus dem Heckfenster
Ausflug vorbei an der Mühle…
zum kleinen See
Ausflug mit Bus und Bahn nach Falköping
ins Käseparadies

Kirche in Falköping
und des Schweden zweitliebstes Hobby (gleich nach Rasenmähen): Minigolf spielen – gibts immer und überall!