Gestern, an unserem 2. Tag in Karlstad, hatten wir uns ein bisschen Stadterkundung per Radel vorgenommen. 22 Grad, Sonne, blauer Himmel, weiße Wölkchen – passt. Auf der Radkarte, die wir im Hamnkontor gefunden hatten, war das Radwegenetz in und um Karlstad eingezeichnet. Respekt! Ein Netz das seinen Namen verdient! Überhaupt war uns auch in anderen Orten aufgefallen, dass nicht nur die Radwege exzellent ausgebaut sind, sondern jeder Autofahrer, sobald er einen Radfahrer oder Fußgänger von Ferne sieht, auf die Bremse tritt. Radler und Fußgänger haben tatsächlich Priorität. Auch die Ampelphasen an größeren Straßen sind für den Autoverkehr deutlich kürzer geschaltet, als wir es von Deutschland her gewohnt sind. Wie oft steht man sich bei uns die Beine in den Bauch, wenn man bei einem Überweg auf die Grünphase wartet! Andreas hatte eine Route zusammengebastelt und los gings, immer am Wasser entlang. Karlstad liegt an den Ufern des Flussdeltas des ‚Klarälven‘, einem Fluss, der aus Norwegen kommt. Deshalb fährt man eigentlich immer an irgendeinem Wasserlauf entlang, oder man sieht es zumindestens durch die Bäume glitzern. Unser erster Stopp, ein kleiner Flussarm mit einer uralten Schleuse, die tatsächlich noch per Hand von zwei starken Jungs (Fereinjob?) bedient wird. Gerade kam ein Ausflugsboot um die Ecke, und wir wurden Zeuge des kleinen Spektakels. Wir folgten den Radwegen kreuz und quer durchs und rundherum ums Städtchen, schauten uns die unterschiedlichen Stadtteile an und machten Päuschen wo immer es uns gefiel. Es gab so viel zu entdecken. Für uns ist das Erleben einer Stadt oder Region mit dem Rad einfach das Mittel der Wahl. Es gibt so viel zu sehen.
Heute, Tag 3 in Karlstad wegen wieder sehr pustigem Wind, fuhren wir nach ‚Mariebergsskogen‘, dem traditionsreichen Stadtpark mit einem Freiluftmuseum und dem ‚Naturum Värmland‘. Im weitläufigen Parkgebiet stehen im ‚Gammelgården’ historische Holzhäuser, die viel über das Leben hier in früheren Zeiten erzählen. Im ‚Naturum Värmland‘ ist alles auf Kinder ausgerichtet. Die Natur Värmlands im Jahreslauf zum Anfassen, Hören, und Lesen aufbereitet – fantastisch! Auch wir Erwachsenen haben einiges Neues über die Natur hier im Norden erfahren und wissen jetzt endlich die unterschiedlichen Möwenarten einzusortieren.
Auf dem Rückweg stockten wir bei ICA noch unsere Vorräte auf.
Karlstadt gefiel uns auch auf den zweiten Blick sehr, sehr gut. Unser erster Eindruck bestätigte sich, dass es eine lebendige und sehr angenehme Stadt mit viel Grün viel Wasser und einer sehr entspannten und gemütlichen Atmosphäre ist.
Ausflugsboot fährt ein
Tore zukurbeln
andere Tore aufkurbeln
tolle alte Bauten
im Naturumgelände
alte Häuser im alten Wald
im Naturumgebäude
ein schönes altes (Holz)haus
und immer wieder Wasser