Um 6:30 Uhr war die Nacht zu Ende. Der Käpten konstatierte nach einem Rundumblick die Wind-und Wellenverhältnisse seien den Vorhersagen entsprechend günstig für unseren Schlag auf die Insel ‚Læsø‘, die auf halbem Weg im Kattegat rüber nach Schweden liegt. Los gings. Und tatsächlich die See zeigte sich spiegelglatt, und die Sonne schien. Zwar frischte es dann doch ein bisschen auf, die Wellen kamen von  vorne seitlich, aber alles im Rahmen und zum Frühstück um halb 12 liefen wir in den Hafen ‚Østerby‘ auf ‚Læsø‘ ein. Die Insel ist die nördlichste Insel Dänemarks im Kattegat und sehr beliebt bei den Schweden als Ziel für einen kurzen Segeltörn. Das hatten wir bei der Anfahrt gemerkt. Es war Sonntag nach Himmelfahrt und man sah zahlreiche schwedische Schiffe aus dem Hafen kommen. Dementsprechend gab es reichlich Platz und sogar ein Anleger längsseits für uns. Perfekt! Frühstück und dann eine kleine Erkundungsrunde im und um den Hafen. Begeisterung! Die Sanitäranlagen nagelneu, großzügig und vier Waschmaschinen samt Trockner sind ebenfalls vorhanden. Waschmaschine, Sonne und Wind -passt! Wir wuschen kurzerhand eine Maschine und ließen die Wäsche auf der Fly munter im Wind flattern, während wir die Umgebung mit dem Radel erkundeten. Wieder Begeisterung! Wir radelten durch frühlingsgrüne Mischwälder mit Kiefern und Laubbäumen begleitet vom Duft des leuchtend gelb blühenden Ginsters. Zwischen den Bäumen versteckt, immer wieder dänische Sommerhäuschen wie man sie aus dem Bilderbuch kennt. Viele kleine Sandwege führen links oder rechts direkt zum Meer. Man fühlt sich ein bisschen wie in Südfrankreich. Eine einmalige Eigenheit architektonischer Natur hat die Insel mit ihren ‚Tanghäusern‘ zu bieten. Die Dächer sind nicht mit Reet gedeckt, sondern mit Tang, der um die Insel herum wächst und an Land verarbeitet wird. Aus Mangel an Geld nutzten die meist armen Bauern früher den reichlich vorhandenen Rohstoff um ihre Dächer zu decken. Mit der Zeit verschwanden immer mehr dieser Häuser, aber inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. Die noch vorhandenen Häuser werden aufwändig restauriert und stehen auf der Liste zum Unesco Welterbe. Das Wasser um Læsø herum ist so sauber, dass der Tang inzwischen auch als Lebensmittel verwertet wird. Es gibt, Tangsenf, Tangpesto, Tangsalat uvm. alles in Bioqualität. Außerdem ist die Insel über Dänemarks Grenzen hinaus bekannt für ihre Kaisergranat Hummer und ihr ‚Læsøsalz‘. Ganz schön toll für eine so kleine Insel von 191 qkm mit nur 2000 Einwohnern und viel, viel Sand, Strand und Dünen. Wir haben bei unserem kurzen Aufenthalt nur die Ostspitze der Insel erkunden können. Wir kommen mit Sicherheit nochmal wieder, denn es lohnt sich.
Abschied von Asaa
zuerst noch windstill und glattes Wasser
wurde dann mehr, ging aber alles sehr gut
schöner Hafen, tolle Farben
der Track
die Fischereiflotte
eines der Tanghäuser

tolle Bäume, tolles Wetter
unser kleiner Radlausflug