Bestens ausgeschlafen und dank Generator mit lecker Kaffee gefrühstückt geht es weiter den Göta Älv hinauf. Der Göta Älv verbindet auf einer Strecke von 82 Km den See Vänern mit dem Kattegat. Dabei sind 44 Höhenmeter in 6 Schleusen zu überwinden. Gestern hatten wir die erste Schleuse schon hinter uns gebracht. Premiere mit der Troll. Hat prima geklappt. Heute war es mit zwei Stunden nur eine relativ kurze Strecke, aaaaber dann … vor uns die vierstufige Schleusentreppe. Schon von unten absolut imposant anzusehen. 32 Höhenmeter müssen hier überwunden werden um weiter in den See Vänern zu gelangen. Ursprünglich toste der Göta Älv hier wild über die schroffen Felsen und Stromschnellen ins Tal hinab. 1800 baute man die erste Schleusentreppe indem man die Fahrrinne in den Fels sprengte, um den Fluss schiffbar zu machen. Schon 1830 wurden die Schleusenkammern zu klein für große Transportschiffe, denn der Götakanal hatte mit größeren Kammern eröffnet. Deshalb wurde eine zweite Schleusentreppe gebaut, die sich an den Maßen der Schleusenkammern des Götakanals orientierte. So war es auch für „große“ Schiffe möglich von der Ostsee ins Kattegat zu gelangen ohne die Fracht umladen zu müssen (und man konnte die hohen dänischen Wegzölle sparen). 1916 wurden die jetzt in Betrieb befindlichen Schleusen gebaut. Sie können Schiffe bis 88m Länge und 13,20 Breite transportieren, allerdings heute nur noch in See Vänern. Als sich das erste Tor öffnete und grünes Licht die Einfahrt frei gab, war speziell mir bei dem Anblick der riesigen Schleusentore, die gefühlt bis zum Himmel reichten, noch mulmig. Das Schleusen verlief dann aber sehr entspannt. Zusammen mit einem kleinen Motorboot fuhren wir von Kammer zu Kammer und bogen nach der Ausfahrt aus der letzten Kammer gleich steuerbords in den kleinen Schleusenhafen ein, wo wir eine Nacht liegen können, kostenfrei, weil im Schleusenpreis inbegriffen. Von hier hat man das Schleusengeschehen bestens im Blick. Sehr spannend, denn plötzlich tauchte langsam ein ‚Riesentanker‘ über dem Kammerrand auf. Kein Zentimeter mehr links und rechts hätte er haben dürfen. Immer wieder quietschte er bei der Ausfahrt am Rand entlang . Schleusenkino vom Feinsten! Spektakulär! Nach einem ‚Fika‘ nahmen wir das Schleusengelände in Augenschein. Beeindruckend die ganze Anlage mit drei Schleusengenerationen von Land aus anzusehen, von oben nach unten zu laufen, und die noch sehr gut alten erhaltenen Schleusentreppen besichtigen zu können. In Deutschland wäre vermutlich alles als Betriebsgelände deklariert. Betreten verboten.
Abschied von Lilla Edet
den Göta Älv hinauf, heute mit Gegenwind
auch der Schwede sitzt gerne an schönen Plätzen
kleine Orte am Ufer
diese aufwendig gebauten Fahrwassermarkierungen
in den Felsen gekuscheltes Wochenendhäuschen
die grossen Schleusen von Trollhättan
geschafft!!!
die alten Schleusen von 1800 und 1840
die grossen Pötte, die gerade noch durchkommen