Keine Sonne am Morgen, aber erst ab 11 Uhr war Regen angesagt. Nach kurzem Frühstück sattelten wir die Räder, um eine kleine Runde durchs Städtchen ‚Trollhättan’ zu drehen. Netter Weg immer am Kanal entlang. Das Städtchen selbst unspektakulär, die übliche Einkaufsmeile mit Cafés und allem was man braucht. Wir beschlossen zum Schiff zurückzuradeln, bevor sich die aufziehenden, rabenschwarzen Wolken über uns ausschütten. Mit dem ersten Regentropfen kamen wir an! Den Rest des Tages wollten wir es uns an Bord gemütlich machen. Es gibt Schlimmeres, als einen Regentag mit Blick auf das rege Treiben in der Schleuse zu verbringen. Sogar nachts waren wir, von tiefem Motorenbrummen geweckt, zweimal schlaftrunken aufgestanden, um uns durchs Fenster das faszinierende, nächtliche Schleusenspektakel mit den riesigen Containerschiffen, die so grad eben in die Schleuse passen,anzuschauen. Nachmittags riss es auf dann doch auf und -Bewegung ist gesund- wir radelten noch eine kleine Runde, um uns noch ein bisschen um das Städtchen rum umzuschauen. Dann kochen an Bord, sehr gemütlich!

Regengetrommeln weckte uns am nächsten Morgen. Abwarten oder im Regen fahren, das war die Frage nach dem Frühstück. Ein schwedisches Boot, das vor uns lag, machte sich auf den Weg nach Norden. Blitzschnell fällten wir den Entschluss uns anzuschließen, denn es lagen 3 Klappbrücken und noch eine Schleuse vor uns. In der Regel ist es erstens besser, wenn mehrere Boote vor einer Brücke bzw. einer Schleuse stehen -dann klappt das Öffnen oft schneller- und zweitens haben wir die Erfahrung gemacht, dass Brücken-/bzw. Schleusenwärter auf die englischen Funkanfragen viel seltener antworten als auf die schwedischen. Deshalb: eine Schwede vor uns … er wirds schon regeln. Und so wars auch. Die ersten zwei Brücken öffneten sich flux, bei der dritten, einer Eisenbahnhubbrücke, mussten wir uns -Schwede hin, Schwede her- „lange“ 20 Minuten gedulden. Dafür klappte die folgende Einfahrt in die Schleuse umgehend! Nach 3 Stunden für 8 sm belegten wir ein feines Längsliegerplätzchen im Hafen von ‚Vänersborg‘ und machten uns schnell auf ins Städtchen. Wir wollten noch vor Schließung Informationsmaterial in der Touristeninfo holen, denn es soll um den ‚See Vänern‘ auf dem wir die nächste Zeit rumschippern werden, viele gute Radfahr-/ und Wandermöglichkeiten geben. Drei Minuten vor Schließung liefen wir ein-bingo! Einmal Füße vertreten im Städtchen. Auch hier wieder: Einkaufsmeile mit allem, aber nix Aufregendes. Zum Abendessen war mal wieder Asiatisch dran. Nicht schlecht, aber auch nicht toll. Merkwürdigerweise haben wir in den vier Wochen, die wir jetzt unterwegs sind -man kann es kaum glauben- so gut wie keinen frischen Fisch gegessen. Keine Räucherei, kein Kutter mit frischem Angebot, keine Fischbuden. Nix. Dazu muss man sagen, dass wir keine Restaurantgeher sind. Da hätte man sicher etwas im Angebot gehabt. Naja, schauen wir mal was die nächsten Tage bringen.
Die Sonne war wieder da! Heute wollten wir noch in ‚Vänersborg‘ bleiben. Die Sichtung des Infomaterials hatte uns eine schöne Radroute am Ufer des ‚See Vänern‘, der am Nordrand des Städtchens beginnt, und zurück entlang des Kanals gezeigt. Kleine Einkaufsrunde zu Fuß durch das Städtchen und dann gings los. Eine wunderschöne Tour durch eine parkartige Landschaft. Durch Wiesen mit blühenden Lupinen und frühsommergrüne Waldstücke, immer am Wasser entlang mit Blick auf kleine Schären und runde Felsen, die aus dem Wasser schauten. Einfach herrlich! Ein schöner Tag! Und morgen gehts in den großen See.
Trollhätten Zentrum
hübscher Weg am Kanal
Grosse Schiffe in der Nacht
Abschied vom Hafen Åkers sjö an den Schleusen
die Brücke hat ein bisschen länger gedauert
die letzte Brücke vor Vänersborg
unser Track von 8sm in 3 Std!
Vänersborg Bahnhof
Vänersborg Kirche (leider geschlossen)
Brücke zur ‚Badeschäre‘
immer wieder schauen flache Felsen raus
an dem alten Lauf des Göta Älv
unsere kleine Runde am Wasser entlang: Vänarn, Göta Älv, Kanal